Das goldene Vlies Glück

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Bist du schon glücklich oder suchst du noch?

Glück
Quelle

Schon seit dem Altertum wissen wir, dass Glück nicht mit der Abwesenheit von Unglück gleichzusetzen ist. Das allein beantwortet aber nicht die Frage, die wie keine andere den  Menschen bewegt und umtreibt:  Wie kann ich glücklich sein?

 Als recht neue Disziplin der Psychologie beschäftigt sich die von Martin Seligman gegründete, so genannte Positive Psychologie damit, das Glücksempfinden des Menschen und seine Glücksfaktoren zu untersuchen. Sie erforscht, welche so genannten Ressourcen den Menschen zu einem glücklichen Menschen machen, wie etwa Gelassenheit, Verzeihen, Verbunden-Sein mit anderen.

Also das Gegenteil dessen, was Paul Watzlawick uns mit seiner  „Anleitung zum Unglücklichsein“ so einfach gemacht hat, hin zu einem How-To der Happiness.

Aber braucht man dazu wirklich noch eine Anleitung? Die Antwort sollte doch eigentlich ganz einfach sein: Geld, Macht, Schönheit und Erfolg. Das, was alle zum Ziel haben, wird uns schon glücklich machen. Weit gefehlt! Die Glücksforschung zeigt immer mehr, dass Glück nicht das Ziel sein kann und darf, auf das man hinarbeitet, sondern der Weg sein muss, wie wir unser Leben bestreiten.

Shawn Achor würde seine persönliche Anleitung zum Glücklichsein so zusammenfassen:

Reality-Check

Also, optimistisch und dankbar sein. Hm. Schon schreit der Zweifler in mir: Wenn der Optimismus  zu weit weg driftet von der Realität, dann haben wir es eher mit einem Problem als mit einer Lösung zu tun! Realitätsverlust ist nicht gleich Glück. Das beteuern auch Psychologen: Wichtig ist eine Offenheit und Ehrlichkeit dem Leben gegenüber und die Fähigkeit sich dem Leben stellen zu können.  Das Leben kann auch mal scheiße sein. Wer das nicht anerkennt, der wird nicht glücklich, sondern realitätsfern.

Glück ist Gewohnheitssache?

Der Mensch im Allgemeinen und der Österreicher im Besonderen sind noch dazu eher negativ-zentriert. Nörgler, also. Suderanten. Es macht ja auch irgendwie Spaß oder zumindest Lärm, wenn man sich an allem verbeißt, was nicht gut läuft und er möglicht lang breittritt. 

Und tatsächlich: Der Mensch ist als Lebenwesen und in seiner Evolution darauf ausgerichtet, Veränderung wahr zu nehmen. Negatives wie Gefahr, Misserfolg oder Leid sollte evolutionär gesehen gut betrachtet und analysiert werden um es in weiterer Folge bändigen oder vermeiden zu können. Was uns geblieben ist davon? Ständige Freude wird langweilig. Glück wird erst im Wechselspiel mit schwierigen Phasen wahrnehmbar.

Darin verbirgt sich aber ein sehr positiver Gedanke: jeder hat Glück bzw. die Fähigkeit glücklich zu sein. Das ist nicht anderen vorbehalten. Aber, man kann Glücklich sein üben. Das sagt nicht nur Shawn Achor, auch andere geben diesen Rat. Das positive (ha, bei mir wirkt`s schon: ich seh die positiven Aspekte!) daran: je mehr Übung man darin hat, umso einfacher wird Glücklichsein. Es wird zur Gewohnheit.

Der Herr Phil sagt ja immer: „Das Wichtigste ist die Zufriedenheit.“ Und weil er dabei so tut als würd er seinen imaginären Bierbauch in Stammtischmanier ausstrecken und selbstgefällig mit der Zunge schnalzen, zieh ich ihn deswegen immer auf. Aber eigentlich ist das ziemlich weise, glückstheoretisch betrachtet.

Also, wenn wir schon bei der Altherrenpartie sind: generell ist Gewöhnung und Abstumpfung schlecht für das persönliche Glücksniveau. Lieber immer wieder mal etwas Neues ausprobieren. Aktivität macht glücklicher als Nichtstun. Der Tipp für Glücksprofis: Nicht nur das tun, was man mag, sondern einfach mögen, was man tut. Denn auch dazu sind wir Menschen fähig. Wir müssen nur wollen.

Die gute alte Zeit

Wenig erfreulich finde ich persönlich ja, dass unsere Freuden besonders gut in der Vergangenheit leben können. Das Gerede von der guten alten Zeit ist kein Humbug, nein, positive Emotionen werden in der Erinnerung verstärkt. Ein Grund mehr, sich eine Freudenbiographie anzulegen, also eine Aufzeichnung dessen, wann man wie worüber glücklich war. Zurück zu den Wurzeln, kann das heißen, in unbeschwerte Kindertage, aber auch zu anderen Erlebnissen. Was war es tatsächlich, abseits der allgemein postulierten Absolute Geld, Erfolg und Liebe, das uns glücklich gemacht hat?

Sinnsuchende  haben insofern recht, als es eine immense Glücksfrage ist, das, was man tut, sinnvoll zu finden. Im Optimalfall überlegt man sich, was man im Beruf Sinnvolles tut, wie man Sinn in der Freizeit, im Kontakt mit anderen, allgemein im Leben stiften kann. Sinn ist, trivial definiert, das wofür es sich zu leben lohnt. Das kann und muss bei jedem anders sein. Aber Rat findet sich aber immer wieder, das soll auch hier das Wort zum Tag sein: Authentizität. Sagen, was man meint und tun, was man sagt. Und sonst? Üben, üben, üben!

Quellen:

2 Kommentare auch kommentieren

  1. Vielleicht ist das jetzt ein bissl freaky, aber ich hab schon sowas, naja, so eine kleine Liste mit schönen Momenten in meinem Leben, Glücksmomenten. Und tatsächlich macht sie mich glücklich, beim Durchlesen 😉

    1. Phil sagt:

      Nein, find ich nicht freaky. Nachdem ich jetzt angefangen habe, meine 3 positivsten Dinge des Tages zu notieren, hat mir eine Freudin erzählt, dass sie das schon zum zweiten Mal macht. Also den Gewöhnungseffekt ausnutzen und dazwischen immer wieder mal auf das eigene Glück konzentrieren.

      Experten sprechen ja auch von einem happiness journal oder eine Glücksbiographie. Das würd wohl auf deine kleine Liste zutreffen…!

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