Tagesablauf-kompatibles Backen
Ich backe Brot, und zwar so, dass es sich mit meinem übervollen Terminkalender ausgeht. Denn dieses Rezept ist soooooo einfach, dass es fast schon lächerlich ist. Man braucht zwar ein wenig Vorlaufzeit um zum Beispiel den Starter selbst anzusetzen, aber der Arbeitsaufwand ist tatsächlich wirklich gering. Das ist also das Sauerteigbrot, das sich quasi von selber backt. Hier geht`s lang zur Schritt für Schritt Foto-Lovestory.
Der Starter
Um den Starter anzusetzen benötigt man insgesamt mindestens 4 Tage. In eine kleinen Schüssel verrührt maan am ersten Tag 3 EL Mehl und 3 EL warmes Wasser. Wenn man das glatt gerührt hat, lässt man die Schüssel offen stehen, damit sich natürliche Hefen, die in der Luft herumschweben, dort ansiedeln können.
Am nächsten Tag fügt man wieder 3 EL Mehl und 3 EL Wasser hinzu, rührt alles glatt und wiederholt diese Prozedur (die insgesamt nur 1-2 Minuten dauert) auch an Tag 3 und Tag 4.
Mittlerweile sollte der Starter leicht Blasen werfen und ein wenig nach Essig riechen. Gut so! Wir sind auf dem besten Weg zum Sauerteigbrot, die Fermentierung hat eingesetzt.
Ab Tag 4 ist der Starter oder Vortteig fertig und kann eingesetzt werden. Teile des Starter, die nicht benötigt werden, können im Kühlschrank aufbewahrt werden. Ein Mal pro Woche sollte man etwas Ansatz entfernen (je nach Bedarf) und wieder mit 3EL Mehl und 3 EL Wasser frisch füttern, dann hat man immer frischen Starter und lange Freude.
Der Teig
Das grundliegende Rezept für dieses Sauerteigbrot basiert auf dem 1:2:3 Rezept von Flo Makani: 1 Teil Starter, 2 Teile Wasser und 3 Teile Mehl, wobei immer die Hälfte des Mehls weißes Mehl sein sollte, den Rest kann man variieren (Anmerkung: funktioniert bei langer Geh-Zeit auch mit kompletter Masse Vollkornmehl!).
Für diesen Laib habe ich verwendet: 150g glattes Weizenmehl, 100g Vollkorndinkelmehl, 50g Hirsemehl, ergibt also 300g Mehl. Nach dem 1:2:3 Schlüssel also 100g Starter, 200g Wasser und 300g Mehl!
Zusätzlich kann man Schrot, Samen, Nüsse und Haferflocken verwenden, wie man lustig ist. Ich mag besonders gerne Walnüsse im Brot und eine resche Haferflockenkruste.
Das wird ein recht kleiner Laib, man kann natürlich auch die Mengen verdoppeln und ein großes oder zwei kleine Brote backen. Und so geht`s:
Der Prozess
Hat man Sauerteig-Starter fertig, dauerts mit meinem Tagesablauf-Brot 12Stunden, bis man das fertige Brot essen kann (inkl.auskühlen) oder von Frühstück zu Frühstück.
Am Morgen einfach den Teig zusammenwiegen. Mit einem Holzlöffel Starter und lauwarmes Wasser verrühren und dann kurz je 300g Mehl, 1 TL Salz und eben das gemischte Mehl unterrühren. Nicht kneten, nicht schlagen, nur solange zusammenrühren, bis alles verbunden ist. Mit etwas Mehl bestäuben, mit einem Tuch abdecken und zur Arbeit gehen, während der Teig zu Hause reift und geht.
Abends ist der Teig gut augegangen und sieht in etwa so aus.
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, Nüsse, Samen usw. hinzuzufügen. Wiederrum ist kein Kneten notwendig, sondern ein Einfalten des Teiges, also den Rand in die Mitte falten, bis man mehrere Runden in der Schüsseln gefaltet hat und die Nüsse gleichmäßig im Teig verteilt sind.
Nun eine gusseiserne Pfanne oder eine ofenfeste Auflaufform mit ein wenig Öl ausstreichen und am Boden eine Schicht dünnn bemehlen und Nüsse oder Haferflocken, die man als Kruste auf dem Brot haben möchte, ausstreuen.
Den Teig mit den Falträndern nach oben in die Form setzen und nochal umdrehen, damit die Faltränder unten und die bestäubte Kruste oben ist. Keine Sorge, wenn es so aussieht, als hättet ihr eine hässliche Flade in der Form kleben, die zu nichts mehr Gutem werden kann. Das wird schon alles noch!
Den Teig mit einem sehr scharfen Messer einschneiden und alles nochmal mit einem Küchentuch zudecken und für 1 Stunde gehen lassen. In der Zwischenzeit laufen gehen oder das Abendessen zubereiten oder, oder, oder…
Nach einer Stunde sieht der Laib so aus und ist fertig zum backen. Dazu Deckel auf das Backbehältnis (oder ein Teller zum Zudecken verwenden) und Teig in den kalten Ofen setzen. Auf 230Grad (so heiß euer Ofen bei Ober- und Unterhitze hergibt!) aufdrehen und genau eine Stunde lang resch backen.
Danach das Prachtstück herausnehmen und auskühlen lassen. Ready to eat fürs Frühstück am nächsten Tag.
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