Team phil kostet: Lima 56

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El sabor de Peru

KarteFreundlich wird man auf der Favoritenstraße empfangen, sowohl im seit den aktuellen Presseberichten vollen Restaurant, als auch im etwas rustikaleren Gastgarten, der zwar auch im Herbst noch voll bestuhlt, allerdings nur mit einem einzigen funktionsfähigen Heizstrahler ausgestattet ist.

Cocktails im Lima 56Nun, ja, dann trinken wir eben kältebedingt nur den Aperitif draußen an der gemauerten Bar mit den gußeisernen Hockern. Ist eh besser für den ökologischen Fußabdruck.

Blöd nur, dass man den guten Mojito und den noch besseren Pisco-Cocktail zuerst aus der Küche holen und dann auch noch an der Außenkassa extra abrechnen muss. Das Personal macht es möglich und eine Zwischenabrechnung. Schließlich verziehen wir uns ins wärmere Innere.

Schnell mal Vorspeisen bestellt, das Team phil hat Hunger. Ein Blick auf die schön übersichtliche Karte zeigt: eines der peruanischen Nationalgerichte, Cuy, ist nicht im Angebot. Dafür aber Ceviche und das bereits von einigen Kritikern und Testessern beschworene Rinderherz vom Grill.

Nun, frisch voran. Wir entscheiden uns für drei der vier Vorspeisen auf der Karte.

Maniok mit KäsesauceYuca a la Huancìana: Die frittierten Maniok-Stäbchen sind super-kross und appetitlich. Serviert werden sie mit eine großen Schüssel „hausgemachter“ Käsesauce, die sehr würzig bis hin zu überwürzt schmeckt. Ein Hauch Cocktailsauce und eingelegte Zwiebel (warum nicht mehr davon?) runden das Gericht ab.

Kartoffel-Gericht im Lima 56Was die Yuca kann, kann die Papa (Kartoffel) schon lange. Die zweite Vorspeise, Papa a la Huancìana kommt als großer Käsesaucen-See, darunter einige gekochte Kartoffeln, drapiert mit gekochtem Ei (traditionell) und Oliven.

Fisch-Eintopf

 

 

 

 

 

Das Highlight der Vorspeisen ist auf jeden Fall die Sudado de Pescado, ein Fischeintopf mit großen Stücken Tomate, Zwiebel, Maniok mit viel Koriander, serviert mit einigen Limetten-Schnitzen. Ein gut abgeschmecktes, erfrischendes und gleichzeitig wärmendes Gericht. Hmmm! Die beiden Gerichte mit der Käsesauce waren ok, aber nicht over the top super, der Fischeintopf sehr lecker. Das Team freut sich auf die Hauptspeisen.

Ceviche im Lima 56Die Ceviche sind standardmäßig nicht laktosefrei! Da wir nicht mit Milch im Gericht gerechnet hatten, sehen wir erst als die Speisen serviert werden, (P. verträgt, wie unsere Leser wissen, keine Laktose) dass das Gericht für P. nicht genießbar ist. Auf unser Nachfragen nach Milch hin, entscheidet der Kellner aber rasch und unaufgefordert, das Gericht noch einmal zu bringen, diesmal laktosefrei. Das dauert keine 10min, gut gemacht. Die Ceviche werden in beiden Versionen serviert mit einem Stück kaltem, gegartem Mais, mit Puffmais und etwas kalter, gekochter Süßkartoffel. Die Beigaben sind unaufregend, der Fisch (ein Viktoriabarsch ;-( !) ist toll gewürzt, zitronig-frisch mit Limette und Koriander.  In der dünnen, kalten Sauce scheint sich die Milch versteckt zu haben.

Rinderfilet-StreifenDas Lomo Saltado ist würzig mit einem toll rauchigen Aroma von der offenen Feuerstelle. Gut gegrillt und sehr saftig. Dazu die Kartoffelscheiben und der Reis, sodass auch der stärkste Peruaner nicht hungrig bleibt.

Anticucho - Rinderherz-StückeAuch gut, saftig, etwas über medium rare gegart und auf dem Grill glasiert ist das Anticucho, Grillstücke vom Rinderherz. Als wirklich starkes Muskelfleisch muss man das etwas besser kauen, als herkömmlich Gegrilltes vom Rind, aber durchaus empfehlenswert ist es.

Rinderherz- mediumServiert wird es mit den obligaten Erdäpfeln, einer Kräuter-Mayo und einer besonders tollen roten Chilli-Sauce, die etwas an Mojos rojas erinnert und Schärfe-technisch am meisten kann.

 

Sind wir noch hungrig? Nein. Aber da ohnehin nur zwei Desserts auf der Karte stehen, verkosten wir die auf jeden Fall auch noch.

Karamell-Creme

 

Die Crema volteada ist eine Karamellcreme, die sehr fest und gestockt ist, oben weich gebräunt und mit einer wirklich übermäßig süßen Karamell-Sauce. Kaum leichter sind die Plátanos fritos, die ebenfalls in Karamell getränkt werden.

Frittierte Kochbananen

 

 

Auch wenn man dem Lima 56 nicht nachsagen kann, dass man nicht echte „peruvian cuisine“ serviert bekommt, so könnte ich mir doch einen etwas feineren, leichteren Twist vorstellen. Insbesondere, da das Publikum durchgehend jung und hipp ist, könnte man durchaus etwas aus sich heraus gehen. Gut war es, überraschend war es nicht.

 

 

 

Das Team phil vergibt für die kulinarische Kurzreise nach Peru im Schnitt 3,5 Punkte, wobei die Eindrücke sehr unterschiedlich waren. Vor allem die Hauptspeisen haben gemundet. So meint A dazu: “ Yabba dabba duh!“. Auch M. ist begeistert: “ Die Rinderstreifen waren so lecker gewürzt, dass die Lust auf eine kulinarische Perureise geweckt wurde.“

Durchgängig schlechter bewertet wurden die restlichen Gänge. Service und Flexibilität sind freundlich und professionell, sodass man einen Besuch im Lima 56 nicht bereuen wird. Müssen wir unbedingt wieder kommen? Nicht unbedingt!

Ein Kommentar auch kommentieren

  1. IDK sagt:

    Also die P. lacks toast and tolerance?

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