La Veranda – Team phil kostet das Frühlingsmenü

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Das Veranda und das Team phil sind Freunde seit wir vor ca. 2 Jahren zu einem außergewöhnlichen Dinner eingeladen wurden: hier der Bericht dazu. Ganz klar, dass wir uns gefreut haben wieder mal zu einem Test-Essen auf der Gästeliste zu stehen. Anlass ist die Ankunft des neuen Küchenchefs Jeremy Ilian, der im November 2015 im Flug übernommen hat und nun für das Edel-Restaurant und Spa- und Hotel-Küche des Sans Souci kocht.

Die neue Frühlingskarte nutzt man, den quirligen Herren und seine Kreationen vorzustellen. Da findet sich das Team phil gerne ein!

Das Menü

Das Menü
So sieht er aus, der Plan, den uns Jeremy an diesem Abend vorsetzt. Das Tasting-Dinner findet an einer großen Tafel statt, sodass sich alle Blogger austauschen können.

Blogger-TafelUnd auch sonst versucht man sich an einem legeren Set-Up. So finden wir mit den Vorspeisen-Gängen bereits heraus, dass das shared plate Einzug gehalten hat im Sans Souci: die Portionen werden zentral eingestellt, jeder nimmt sich selbst vom Teller. Das ist ein netter Gedanke, scheint aber nicht ganz zu den perfekt ausdekorierten Portionstellern zu passen. Will man grande cuisine oder doch pop-up dinner? Ganz hat man sich noch nicht entschieden…

Wir machen uns einstweilen über die Vorspeisen her!

Gänseleber-PasteteDa wäre zuerst einmal die Gänseleber-Pastete mit Kräutern und Rhabarber-Gelee. Serviert wird der Klassiker der französischen Küche mit einem dichten Butter-Keks, das an Croissants mehr erinnert als an Toastbrot. Es ist buttrig-vollmundig, die Pastete gut gewürzt.

 

 

Geräucherte SeeforelleAußerdem gibt es eine kalt geräucherte Seeforelle – in Kubus-Form – mit flaumigem Sesam-Küchlein (oder dem Inneren davon) und Favabohnen, die Ilian ganz down-to-earth „Saubohnen“ nennt. Ein Gericht – sehr klar, sehr pur, ohne viel Würze.

 

 

Schafkäse-Gupferl mit GurkenDen Abschluss des Vorspeisen-Reigens bildet ein Schafkäsegupferl, das der Maitre mit Radieschen-Raspel und Dill-Holinderblütenessig-Gurken-Kügelchen drapiert.  Der Schafkäse ist fein-säuerlich, wie der sein soll, die Gurken knackig und fruchtig. Nicht mehr – nicht weniger.

Dazu genießen wir einen Sauvignon Blanc vom Zweytick in gewohnter Qualität.

Super Suppe

Erbsensuppe mit Kerbelöl to beWas nun kommt ist ein Suppenteller mit einem kleinen Ziegenkäse-Strudel und etwas Kerbel-Saft/Öl. Nun erscheint der Küchenchef und gießt mit einer sehr cremigen Erbsensuppe auf.

 

 

 

Erbsensuppe vollGeschmacklich ist die Suppe eines der Highlights des Abends, sehr würzig, gut abgeschmeckt ist sie grün, durch den Kerbel fast ein wenig grasig und wirklich sehr lecker.

Hauptsache Hauptspeisen

Wir starten in den Hauptspeisen-Reigen. Jetzt sind die im Vorteil, die sich noch nicht an dem frischen Vollkorn-und Nussbrot den Magen voll geschlagen haben!

Bärlauch-Knödel mit GatschWir starten mit Bärlauch-Kartoffel-Knödel, die mit Spinat-Gatsch bedeckt sind, mit gebratenen Pioppini-Pilzen, Haselnüssen und etwas lila Perilla. Schmeckt gut, ist aber nicht außergewöhnlich. Die Konsistenz des Spinats ist mir etwas zu matschig-einheitlich.

Perlhuhn-Brust im ChaosMehr Spaß macht da das bunte Durcheinander rund um die Perlhuhn-Brust auf diesem Teller. Sie kommt daher mit confierten Cocktail-Tomaten, Artischocken und Wiesenkräutern wie Brunnenkresse. Schaut etwas chaotisch aus, schmeckt aber wirklich gut.

Lachsforelle mit ErbsentascherlnSchließlich kommt aus der Küche noch ein Stück gebratene Lachsforelle mit Mini-Frühlingsrollen. Diese sind immerhin g´schmackig gefüllt mit Erbsen und in Salz eingelegten Zitronen. Serviert wird mit Saubohnen und Kräuterjus.

Insgesamt schmeckt der Küchenchef nicht sehr außergewöhnlich ab. Die Speisen sind von hoher Qualität, schmecken puristisch und klassisch. Ausgefallene Kombinationen sind aber keine dabei.

Die glücklichste Überraschung der Hauptgänge war für mich die Weinbegleitung: Der Grüne Veltliner „Obere Steigen“ 2013 vom Huber im Traisental – ein fantastisch duftiger, frischer Veltliner, der Spaß macht und im Gedächtnis bleibt! Sicher einer der besten Weine, den ich dieses Jahr bisher getrunken habe.

Süßes zum Abschluss

Vanille-RavioliWir machen uns über die Nachspeisen her – Vanille-Ravioli von Blätterteig zum Beispiel mit Pfirsich-Tartar. Knusprig, lecker und sehr ansehnlich.

 

 

 

Zitronenkuchen mit SabayonEbenso fein ein Zitronenkuchen mit Sabayon und Beeren-Früchten.

 

 

 

 

 

Fancy FruitsDas Nachsehen hat hier die Testerin P., die im Menü für Laktose-Intolerante unter dem Namen „Fancy Fruits“ einen Obstsalat von Schnitz- und Schnibbel-Künstlern erhält.  Mehr aber auch nicht.

FazitJeremy Ilian

Schließlich und endlich haben wir tolle Weine getrunken, gutes, aber nicht ausgefallenes Essen genossen. Die Verkostungs-Strategie für jeweils 4 Personen 3 Einzelportionen zu servieren, ging nicht ganz auf. Hier hätte man, zwar vielleicht etwa die selbe Menge, aber auf Verkostungsplatten servieren müssen, um dem Gemeinschaftsgefühl mehr zu genügen.

Mit Gewürzen könnte sich der Maitre jedoch etwas mehr trauen!

Zu guter Letzt hat uns auch  die patente Hoteldirektorin Andrea Fuchs einen Besuch abgestattet und uns wiederum (Link zum ersten Bericht) einen Blick hinter die Kulissen eines 5* Hotelbetriebs gewährt. Welche Konsequenz haben die Rankings bei Online Bewertungsseiten? Auf welche Herausforderungen stößt eine Hotelküche zwischen Frühstück und Spätdinner? Sind Schnitzel und Steak tatsächlich die meist bestellten Speisen?

Wir wünschen jedenfalls Jeremy Ilian toi toi toi für die logistische Herausforderung, die es bedeutet, für die Gäste sans souci – also ohne Sorge – alle Wünsche zu erfüllen.

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