Traditionell und unaufgeregt in Salzburg
Schallmoos ist ein eher unauffälliger Teil Salzburg, nichts desto trotz beherbergt eines der wenigen Wirtshäuser, das an einem faulen Montag Nachmittag eine Jausenkarte serviert: den Weiserhof. Die Phil hat ihn ausprobiert. Hier der Bericht.
Der Weiserhof ist ein Haus mit langer Tradition, als Sommerresidenz im 17.Jahrhundert errichtet beherbergt es nach wechselvoller Geschichte das Wirtshaus, in dem Roland Essl österreichische Alpen-Traditionsrezepte interpretiert und serviert: Von saurem Graukas über Saumoasn bis hin zu selbst gebackenem Brot und Breinwurst enthält die Speisekarte allerlei, was zünftig Aufgewachsene aus ihrer Kindheit kennen.
Hier gibt`s die Speisekarte vom Weiserhof und einen kleinen Einblick, was wir alles hatten.
Die Schlutzkrapfen waren prall gefüllt mit Spinat-Käsefüllung und wirklich sehr käsig, wenn man auch noch die Späne betrachtet, die auf die beiden großen Krapfen getürmt wurden. Der grüne Salat dazu war knackig und frisch. Ganz passabel also.
Das saure Rindfleisch mit Käferbohnen und Kernöl war ungewöhnlich saftig und hauchdünn geschnitten. Die Zwiebel allerdings fast ein wenig mild für meinen Geschmack, was auch der Marinade ein wenig zu wenig Schärfe gegeben hat.
Beim Backhenderl-Salat war ich von den Hühnerstreifen recht begeistert, die waren kross mit Flakes frittiert und sehr lecker. Die Portion insgesamt allerdings war recht klein und der Erdäpfelsalat war zwar sehr cremig und mit Senfdressing angemacht. Jedoch hab ich wieder etwas schärfere Zwiebel vermisst. Die waren in deisem Salat schon so weich, dass sie in der Marinade aufgegangen sind und nicht mehr zu schmecken waren.
Das Highlight war sicher der Teller mit selbst gemachter Blunzen und Breinwurst. Beide Masen sehr gut abgeschmeckt, würzig-muskatig und von genau richtiger Konsistenz. Dazu ein Sauerkraut wie es sein soll. Top!
Bei den Nachspeisen war der b´soffene Kapuziner das Highlight. Obwohl an den Germknödeln auch nichts auszusetzen war, aber den Kirchenmann bekommt man halt seltener.
Fazit: die Slowfood-Schnecke wurde dem Weiserhof ganz zurecht zuerkannt. Die tollen Würste und das Brot kann man sich übrigens für zu Hasue mitnehmen. Das verdient einen Daumen hoch! Also, wer isn Salzburg ist und abseits der Luxus- und Hype-Tempel mal gut essen will, dem sei der Weiserhof empfohlen.