Team phil kostet: Sapori

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Eine Restaurant-Wochen-Enttäuschung

Sapori Interior
Quelle: Radisson Blu Style Vienna

Das Sapori im Radisson Blu Style Hotel in der Wiener Innenstadt beteiligt sich dieses Jahr wieder an den Wiener Restaurantwochen. Dass sich das Team phil dort zum Essen zusammenfindet, kommt nicht von ungefähr, hat doch das Sapori letztes Jahr die besten (!) User-Bewertungen der Teilnehmer an der Dining City erhalten. Vielleicht waren auch deswegen unsere Erwartungen recht hoch… So viel gleich vorweg: Die Palatschinke auf dem Tisch ist nicht besser als das Kalb in der Küche!

Die Auswahl

Die für die Restaurantwochen speziell zu einer Menüfolge verkürzte Karte versprach 3 Gänge, wobei unter den Hauptgängen zwischen rosa Kalbsrückenschnitte, Mahi-Mahi Filet und vegetarisch gefüllten Crepes zu wählen war.

Tomatenessenz mit RavioliBegonnen haben wir das dreigängige Aufgebot aus der Küche mit einem „Klaren Tomatenessenztee mit Ravioli und Zucchiniperlen.“ Das klang ja schon mal nicht so schlecht. Paradeiser sind ja die Früchte, die ich mit auf die einsame Insel nehmen würde. Die Phil ist Paradeiser-Fan!

Die Tomatenessenz allerdings hätte schon ein bisschen dichter und süßer nach reifer Tomate schmecken können. Entäuschend waren die Zucchiniperlen, die tatsächlich nur ausgestochene, rohe Zucchini-Kügelchen waren. Dafür waren die mit Ricotta und Basilikum gefüllten Ravioli makellos. Zwar (leider!) nichts für die Laktoseintoleranten im Team phil, aber einer der Lichtblicke des Menüs.

Bei den Hauptspeisen war uns nicht nach Kalb. Stattdessen gab es zweimal Fisch und zwei vegetarische Hauptgerichte.

Mahi Mahi mit SpinatDie Fischvariante war ein gegrilltes Mahi-Mahi-Filet auf einem Blattspinatnest mit Korianderrisotto & Limettenschaum. Auch wenn sich der Schaum eher als Limettenbutter entpuppte, war der Fisch zwar nicht glasig, aber mit krosser Haut gegrillt. Das Korianderrisotto war durchaus nicht alltäglich gewürzt und sehr fein und vollmundig. Auch der gedämpfte Blattspinat war wirklich ok. Fischesser konnten sich an diesem Abend nicht beschweren.

GemüsepfannkuchenViel schlechter war es um die Vegetarier und Flexitarier am Tisch bestellt. Die „Gebackenen Gemüsecrepes auf lauwarmem Tomaten-Chilliragout mit Basilikumkartoffeln“ entpuppten sich als durchwegs unaufregende Palatschinken mit einem etwas scharfen Paradeiserragout. Einige lieblos daneben geworfene Kräuter-Braterdäpfel waren leider schon alles, was neben der Chili-Paradeissoße noch dazugepappt wurde.

Geschmacklich und als Konsistenzen-Komposition wirklich total unaufregend – leider.

Mohnküchlein mit RotweinsabayonEin wenig versöhnlich stimmte uns das Dessert – ein „lauwarmes Mohnküchlein auf Kiwisalat mit Rotweinsabayon“. Das war nochmal eine nette Kombination, die Sabayon fein-würzig, die auf dem Teller verstreuten getrockneten Himbeerstückchen zum mit den Fingern aufpicken und in der Paarung Kiwi-Mohn durchaus brauchbar.

Leider unterm Strich eher enttäuschend, wenn man von den guten Userbewertungen ausgeht. Für die insgesamt für Restaurantwochen-Menüs festgelegten €29,- schon recht saftig, wenn man bedenkt, wie sträflich Vegetarier vernachlässigt werden. Und das vom Team phil, das ja wirklich nicht militant vegetarisch ist. Aber Genießer sind wir. Und dafür war uns die Küche nicht leidenschaftlich genug.

Ein Wort vielleicht noch zum Service. Der war nämlich bezüglich Unverträglichkeiten sehr bemüht und genauer als man das gewöhnlich so geboten bekommt! Kompliment also dafür, auch wenn der Service ansonsten recht hektisch und chaotisch schien: Vorspeisen vor dem Aperitif serviert, falsche Getränke gebracht, wenn auch anstandslos getauscht. So kam keine rechte Atmosphäre zustande, auch wenn Bar- und Restaurantbereich durchaus sehenswert sind.

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