Team phil kostet: Gaumenspiel

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Was lange währt…

Header - Glas mit Aufschrift GaumenspielWir hatten einen ganz schön langen Anlauf, bis wir`s eindlich Mal geschafft haben, dem Gaumenspiel einen Probier-Besuch abzustatten. Aber im Rahmen der Nespresso Gourmet-Wochen hat`s endlich funktioniert. Das Team phil ist endlich (!) in das unprätentiöse, aber liebevoll geführte Abendrestaurant der Gastgeber Martina Kraler und Rodschel Rachnaev eingefallen und hat sich genüsslich den Bauch voll geschlagen. Hier der komplette Bericht unseres Abends.

Take your seat please

Aperitif Prosecco mit PassionsfruchtZufällig handelte es sich beim lange herbei gesehnten Team phil Abend um genau jenen Tag an dem meine Nichte zu Welt kam. So wurde erstmal mit einem „Prosecco mit Passionsfrucht, Hollerblüte und Minze“ auf die kleine Fee angestoßen. Das Aperitif hielt zu großen Teilen die exotischen Verheißungen, die es versprach, wenn auch der Holler (-sirup) nicht recht heruaszuschmecken war. Einizgr Wehmutstropfen: durch das gallertige Passionsfrucht-Fruchtfleisch war eines der Gläser schon sehr verschmiert als es am Tisch ankam.

Hunger

Gedeck mit 3erleiDie Aufgabe, unseren Appetit zu schüren für die Genüsse, die da noch kommen würden, musste unsere Aperitif jedoch nicht übernehmen. Wir waren hungrig. Gut, dass da das Gedeck mit dunklem und hellem Baguette und einem Dreierlei an feinen Aufstricehn gerade kam. Besonders M. war begeistert von der Tomaten-Kapern-Tapenade, aber auch die Kräutercreme und das fruchtige Olivenöl waren sehr fein. Gut dass das zuvorkommende Serviceteam, das sich eben noch mit den am Tisch eben auch vorkommenden Unverträglichkeiten auseinander gesetzt hatte und einen zweiten Korb Brot brachte, als der Gruß aus der Küche ankam.

Spargelsüppchen als Gruß aus der KücheDas kleine Spargelsüppchen schmeckte leicht, nicht übertrieben stark nach dem Gemüse und war geschmacklich fast zu wenig um mit den Gedeck-Aufstrichen mitzuhalten. Es bereitete uns aber ausgezeichnet auf den ersten Gang vor, der mit subtilen Konsistenzen zu überzeugen wusste.

 Vorspeise

Bonito auf KürbismousselineAls Fischliebhaber freuten sichnatürlich alle im Team schon auf die Vorspeise. Und tatsächlich, mit der Kürbismousseline mit Buchweizenkrapfen und roh mariniertem weißen Bonito hat uns Küchenchef Martin Kammlander tatsächlich große Freude gemacht.

Die fein gewürzte Kürbiscreme und der roh marinierte Fisch passten hervorragend zusammen, auch wenn stelleinweise ein wenig weniger (Aspik-?) Glasur auf dem Fisch ok gewesen wäre.

Gemischter salat mit KirschblütenFür die P., die die Laktose im Mousseline nicht verträgt, hatte die Küche einen Ersatz parat, der diese Bezeichnung gar nicht verdient.

Meine Damen und Herren, so kann ein gemischter Salat aussehen: Knackige Gemüse, würzige Senfmariande, fruchtige eingelegte Himbeerparadeiser und essbare Kirschblüten!

Als Weinbegleitung serviert man dazu im Gaumenspiel einen Sauvignon Blanc vom Pfaffl, Jahrgang 2011. Eigentlich mein Favorit an diesem Abend.

Hauptsache Hauptspeise

Forelle mit BouillongemüseVon dem im Menü angebotenen Hauptspeisen wählten wir zweimal die Gut Dornau Lachsforelle „Krenfleisch“ mit Bouillongemüse und neuen Kartoffeln. Der zarte Fisch war der P. als auch mir ein bisschen zu durch. Die Präsentation des Gerichts mit der nachgeschenkten Brühe und dem Kürbiskernöl aus der Pipette war aber ausgezeichnet, wie man auch die Einzelaromen dieses unaufdringlich leichten Gerichts alle in Einklang gebracht fand. Im Glas hatte man dazu den Grünen Veltliner 2012 vom Hirsch in Heiligenstein.

Rote Rüben mit ZiegenkäseSicher der am meisten gelobte Gang des Abends war das vegetarische Hauptgericht, die Rote Rüben Spätzle mit Ziegenkäse, Spinatcreme und Miso-Pilimeni, die die beiden Männer am Tisch vollkommen überzeugten, da sie herrlich fruchtig und vielschichtig im Geschmack und mit einem Ziegenkäse-Marshmallow garniert waren. Diesem Urteil würde ich mich anschließen, auch wenn für mich die Kombination mit der Spinatcreme nicht unbedingt eine außergewöhnlich gute war. Ausgschenkt wurde dazu ein Morillon vom Riegelnegg.

Dessert

SchokomousseZum Abschluss hielt die Karte ein Schokomousse mit Rabarber, Mandeln und grünem Tee bereit. Obwohl diese Schokomousse-Variante al la Schwarzwald (inkl. Kirsche) nicht schlecht war, lag sie geschmacklich doch um einiges hinter den bereits gekosteten Gängen. Daran konnte weder das Matcha-Pulver on top, noch das Rabarber-Kompott etwas ändern. Sudern auf hohem Niveau, zugegebenermaßen.

Spannend war auch der Port-artige Banyuls von Chapoutier (siehe Titelbild), der dazu kredenzt wurde. Sogar für all jene, die Dessertweine, TBAs, Beerenauslesen usw. sonst nicht so genießen (wie ich!) war der doch ein nettes Geschmackserlebnis.

ZitronenkuchenAuch schön, die Dessertvariante für Laktoseintolerante: Ein Zitronenkuchen mit eingelegten Orangens, Bergamottesorbet und allerlei kleinen Zitrusspielereien.

 

Alles in allem waren wir sehr zufrieden. Bei einem Menüpreis von €39 pro Person plus ca. €15 für die Weinbegleitung und €6 für das Aperitif vielleicht kein günstiger Spaß, aber auf diesem Niveau das Geld allemal wert für das Geschmackserlebnis.

Es steht zu befürchten, dass wir wiederkommen!

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