Genuss-Führung bei Stekovics

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Paradeiserkaiser und Gieß-Genießer

Stekovics mit seinen ParadeisernGenuss-Stunden mit dem Chef“ nennt Erich Stekovics seinen Verkostungsgang über den pannonischen Tomatenacker. In vier Stunden verkostet man da so einige Raritäten und Spezialitäten aus der Welt der Paradeiser. Dabei gibt es auch gleich die wichtigsten Pflegetipps für den Hobby-Gärtner  (Nicht gießen, nicht gießen und, ach ja, nicht gießen!) mit auf den Weg.

Nun, mir geht`s ums Kosten und Schmecken und auch da kommt man auf seine Kosten. Auch wenn Erich Stekovics jede Tomate lobt für ihre Vorzüge, bleibt er doch zurückhaltend, was Geschmacksdiagnosen betrifft.

Praktikantin Claudia hilft dem ChefGerne zeigt er seine Pflanzen und deren Ertrag und wartet bis Praktikantin Claudia geduldig einige reife Exemplare geerntet hat.

TomatenpflanzeEntlang der fast vierstündigen Tour de Force durchs Tomatenfeld werden sage und schreiben 59 verschiedene Sorten vorgestellt. Manche Pflanzen tragen überreichlich Früchte.

Tomatenschnitze werden verteiltSind die duftenden Schätze erst einmal gesammelt, wird die saftige Ausbeute in großen, tropfenden Stücken zwischen den Besuchern zum Verkosten verteilt. Hhhmmm, könnt ihr die reife Süße von echt sonnengereiften Paradeisern riechen?

Ursprüngliche Tomatl könnten so ausgesehen habenErich Stekovics ist übrigens Genießer und Blogger gewöhnt: immer gibt es ausreichend Gelegenheit, die ungewöhnlichen Früchte zu fotografieren.  So zum Beispiel könnten die Urahnen des Paradeisers, die Tomatl, ausgesehen haben.

Der Chef kostet mitEines jedenfalls wird bei der Führung deutlich: Erich Stekovics glaubt hundertprozentig an sein Produkt und versteht es diese Begeisterung zu vermitteln, mit ausgeklügeltem Marketing, einer Preisgestaltung, die frei ist von falscher Bescheidenheit und einer Vermittlung von Genuss als Weg ins Paradies (als studierter Theologe nichts leichter!), der einen Nerv in der modernen, hedonistischen Genießerkultur trifft. Und es scheint ihm wirklich zu schmecken.

Reife Paradeiser, tranchiert vom Chef persönlichNur allzu gießfreudige Gärtner schätzt er nicht und aus seiner Erfolgsstrategie macht er keinen Hehl: nicht gießen verschafft ihm den größten Ernte-Ertrag. Gleichzeitig weiß der findige Burgenländer, dass der durchschnittliche Hobbygärtner als Lieblingsbeschäftigung im eigenen Reich eher „Gießen“ als „Ernten“ angibt.

Stekovics mit seinen Gelbköpfchen

Dem Paradeiser-Kaiser kann das nur ein Schmunzeln kosten.

Und hier ist es, das Register unserer vorkosteten Köstlichkeiten: Stekovics kennt seine Sorten und weiß, wovon er spricht. Auch wenn ihn bei Nummer 44 das Gedächtnis verlässt (und der pannonische Wind das kleine Steck-Schild verweht hat!).

Liste der verkosteten Paradeiser-Sorten

  1. Black Plum IMG_4990
  2. Gelbköpfchen
  3. Gelbe Johannisbeer
  4. Golden Sunrise
  5. Yellow Russia
  6. Barbanjaka
  7. Zarejanka
  8. Manjel
  9. Gelbe Perfektion
  10. Muskat
  11. White Beauty
  12. Ingegnoli Gigante
  13. Oranger König
  14. KarolitschIMG_4245
  15. Gold Nugget
  16. Green Pineapple
  17. Japanische Cocktailtomate
  18. Cluj Yellow Cherry
  19. Gelbe Dattelwein
  20. Ochsenherz aus Mazedonien
  21. Tiger Tom
  22. Graboli Carborina
  23. Paul Robson
  24. Mariana Blue Fruit
  25. Market Miracle
  26. Kerb/Bourbon Tomate
  27. OlomovichIMG_4981
  28. Rex Humbertus
  29. Broad Ripple Yellow Currant
  30. Lime Green
  31. Beli Naliv
  32. White Bush
  33. Creme Samsay
  34. Trefle du Togo, Kleeblattparadeis
  35. Costoluto Fiorentino
  36. Orange Banana
  37. Kottas
  38. Kasaki Rouge
  39. Nepal
  40. grüne Moldawische
  41. Clear Pink
  42. Orange QueenIMG_4216
  43. Noir Chambonase
  44. Namenlos
  45. Rote Pfirsichparadeiser
  46. Rosenquarz
  47. Grüne Traube
  48. Jaune Flaume
  49. Prune Jaune
  50. Marizol Gold Cherry
  51. Grüne Birne
  52. Schneewittchen
  53. Black Cherry
  54. Goldita
  55. Russische Reisetomate
  56. Watermelon Beefsteak
  57. Striped German
  58. Ananas Paradeiser
  59. Erdbeer Paradeiser

Fünf Paradeiser-Raritätenac Auf dem Verkostungstisch aus den Gewächshäusern liegen die letzten fünf Sorten: ganz oben die riesige, süß-fleischige Watermelon Beefsteak. Im Uhrzeigersinn weiter runter liegt die große, etwas gemüsigere Striped German; ganz unten die Paradies-Erdbeere, von den äußeren Fruchtanteilen befreit, sehen die Samenstände aus wie eine Erdbeere.

Weiter im Kreis findet sich die russische Reisetomate, besonders praktisch teilbar aufgrund der abgegrenzten Segmente. Aufgrund der Fäulnis-Gefahr in den tiefen Spalten auch sehr schwer zu kultivieren. Und schließlich die gelbe Ananasparadeiser, Fruchtfleisch mit einer Konsistenz von reifer Mango, sehr süß und cremig. Vielleicht entfernt die Ananas erschmeckbar… aber Geschmack ist auch etwas sehr Sugestibiles…!

Es wird mit Genuss verkostetEs wird natürlich sofort aufgeschnitten, geschnüffelt und verkostet. Manche können immer noch nicht die Finger von den Paradeisern lassen.

Abschluss im Verkostungs-LadenWir schließen die dank des undankbaren August-Wetters twas kühle Führung im Verkostungs-Laden ab mit den eingekochten Spezialitäten, die man für 5-8€ glasweise erstehen kann.

Besonderer Tipp: Während der Saison gibts frisch geerntete Paradeiserraritäten in 750g-Schälchen ab Hof zu kaufen. In Bioqualität und in der Sonne gereift, für €5,- zu haben. Ich hab mir zum Einkochen,  Einlegen und Trocknen gleich mehrere mitgenommen.

Rezepte und Detail gibt`s demnächst. Noch ein dickes Dankeschön an meinen Bruder, der dank guter Connections einen Verkostungstermin ergattern konnte. Für 2014 sind die Genuss-Stunden mit dem Chef restlos ausgebucht!

2 Kommentare auch kommentieren

  1. Grüne Moldawische Paradeis sagt:

    We are the best!

  2. Der Bruder sagt:

    You are very welocme!

    Der Bruder

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