Das Team phil war wieder mal auf undercover Test-Mission. Diesmal haben wir uns mit SUK Sushi eine einfache kleine Sushi Bar gegenüber vom Naschmarkt ausgesucht, die für gute Qualität und wohlfeile Preise bekannt ist. Wir haben für euch die Karte rauf und runter bestellt, gekostet und gemampft und hier unsere Ergebnisse für euch.
Einfache Verhältnisse
Das SUK ist eine kleine Nische, in der man sich in der Zeit zurückversetzt fühlt: kaum eine Hand voll Tische, der Sushi-Meister wickelt bedächtig die Makis vor Publikum, die Deckenpanele hängen schon ein bisschen herab, dort und da gibt`s Fahnen mit japanischen Motiven und die Topfpflanzen in den Fensternischen stehen sicher schon seit den Achzigern. Hip ist es nicht, das SUK, dafür ist die Karte überschaubar und man kann nicht groß etwas falsch machen. Hauptsächlich finden sich japanische Gerichte darauf, vereinzelt koreanische und eine thailändische Sektion gibt`auch – warum erklärt sich nicht wirklich.
Wir schlürfen jedenfalls den Grüntee, den es für alle aus dem großen Samowar an der Wand gibt, und warten auf unsere Bestellung.
Vorspeisen
Getreu dem Team phil Leitsatz wählen wir von allem etwas aus.
Das eigentlich koreanische Kimchi kommt rasch, ist angenehm scharf und leicht bitter. Daran gibt´s erst mal nichts auszusetzen. Ob es wirklich selbst gemacht ist, lässt sich aber auch nicht so genau sagen.
Der gemischte Salat (für 3€) kommt als Blattsalat daher mit einem nach Gemüsebrei aussehenden Dresing aus Karotten und Ei. Das muss man mögen, mache finden`s super und kommen extra deswegen her, anderen ist es schon von der Konsistenz her gewöhnungsbedürftig. Auch im Team phil sind die Meinungen geteilt.
Leider gar nicht unser Fall ist der Seetang-Salat, der recht wenig mariniert und daher zu flach im Geschmack ist.
Dagegen ist das Sunomono – eine kleine Auswahl verschiedener Lachsqualitäten und einer Garnele auf etwas Salat mit herrlich sauer-würzigem Ponzu(?)-Dressing für 4€ eine super Sache. Sehr g´schmackig, schön angerichtet, was will man mehr?
Ebenfalls zu den Vorspeisen, allerdings zu dem warmen, würde ich die Mandu-Dumplings zählen, obwohl diese unter den Hauptgerichten auf der Karte zu finden sind. Diese knusprigen, kleinen Knödel mit Fülle stammen aus der koreanischen Küche, wo sie gedämpft, frittiert oder gebraten und mit unterschiedlichen Füllungen serviert werden.
Die Vorspeisen-Portion im Suk ist für 3,5€ vollkommen OK, die Teigtaschen sind frisch gemacht und gut, der Dip die bereits bekannte Ponzu-Soja-Sauce. Das Häufchen Blattsalat mit dem Karottendressing hätte ich dazu nicht gebraucht- es konnte geschmacklich ohnehin nicht mithalten.
Hauptspeisen
Bei den Hauptspeisen haben wir uns zum einen eine klassische Sushi-Sashimi-Platte (groß) ausgesucht. Hier erhält man ein ansehnliches Tablett mit 7 Sushi und viel manierlich geschnittenem Sashimi von Lachs, Thunfisch und Butterfisch. Alles frisch und von wirklich, wirklich guter Qualität. Besonder fein ist dabei auch der nicht gefärbte Gari (eingelegter Ingwer) und der auf den Punkt gesäuerte Reis. So einfach, so gut.
Abseits der japanischen Sushi-Tradition bietet das SUK auch warme Hauptspeisen. Das Lachs-Teriyaki, also gegrillte Lachsstücke in Soße mit Reis, ist gut gewürzt und – ganz wichtig – der Lachs ist nicht trocken.
Weiters gibt es für den großen Hunger eine koreanische Form rohen Fisch zu servieren, nämlich den Höhdubbap: eine große Schüssel (kennen wir vom Bibimbap) mit heißem Reis, auf den klein geschnittene, rohe Fischwürfel sowie fein geschnittenes Gemüse wie Gurke und Radi drapiert werden. Auch dünne Apfelscheiben finden sich darauf. Gewürzt wird das Ganze mit leicht scharfer Chilisauce. Das ist jetzt nicht allzu raffiniert, mit gutem Fisch aber auch nicht schlecht. Hungrig muss man halt sein, für die riesige Schüssel.
Zumindest ist es gut, dass wir schon sehr satt sind, denn das kleine SUK quillt aus allen Nähten an diesem Freitag Abend und obwohl wir reserviert hatten, fragt man uns nach fast 2 Stunden, ob wir nicht den Tisch für die nächsten räumen können.
Können wir. Auch wenn wir zum ersten Mal bei den bisherigen Testessen nicht mal dazu kommen, unsere Bewertungsbögen auszufüllen. So geht`s im SUK, no bullshit ist die Devise. Wer das sucht und für gute Preise frischen Fisch haben will, ist hier richtig. Ästhetisch, vom Ambiente oder auch sonst muss man halt Abstriche in Kauf nehmen.
Vom Team Phil gibt`s dafür 2,5 knallhart kalkulierte Punkte.